Burgenland: Einzigartiges Fortbildungspaket für Burgenlands Spitalsärzte 

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 17, 2025

Land und Ärztekammer ändern Satzung des Karl-Stix-Fonds, um Ärztefortbildung umfassend zu fördern, heimische Kliniken sollen als Dienstgeber noch attraktiver werden

Eine neue Änderung in der Satzung des für Ärztefortbildung im Burgenland eingerichteten Karl-Stix-Fonds beinhaltet eine Ausweitung der Fortbildungsförderung für die burgenländischen Spitalsärztinnen und Spitalsärzte. Um die Qualität der ärztlichen Versorgung in den burgenländischen Spitälern auf ein noch höheres Level zu heben, hat das Kuratorium mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Ärztekammer-Präsident Christian Toth ein umfassendes Fortbildungspaket erarbeitet: Bisher konnten Ärztinnen und Ärzte nach einer absolvierten Fortbildung bei diesem vom Land Burgenland und der Ärztekammer für Burgenland getragenen Fonds um eine Förderung ansuchen. Nun gibt es – zusätzlich zu diesen Einzelförderungen – eine Kooperation mit dem Forum für medizinische Fortbildung (FomF GmbH), zusätzliche Fortbildungsangebote für spezielle Fachbereiche vom Fortbildungsanbieter med update, die Übernahme der Arztprüfungskosten sowie die Übernahme von 50 Prozent der Kosten für Notarzt-Ausbildungskurse. Als weiterer Benefit soll allen burgenländischen Spitalsärztinnen und -ärzten zeitnah ein Zugang zu Fachjournalen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, diesbezügliche Gespräche mit einem Verlag haben bereits stattgefunden. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Gesundheitsreferent der Burgenländischen Landesregierung: „Durch die Bereitstellung dieser Bildungsinfrastruktur möchten wir es unseren Spitalsärztinnen und -ärzten ermöglichen, ihre beruflichen Qualifikationen entsprechend den neuesten medizinischen Standards zu erweitern. Neben unserem erfolgreichen Ärztegehaltspaket und dem burgenländischen Medizinstipendium ist dieses Fortbildungsprogramm ein weiterer Meilenstein, um unsere Spitäler als Dienstgeber noch attraktiver zu gestalten. Mein Ziel ist, eine hochwertige medizinische Versorgung in Wohnortnähe für alle Burgenländerinnen und Burgenländer gewährleisten zu können.“

Die Vereinbarung des Karl-Stix-Fonds mit den Plattformen ist deshalb einzigartig, weil sie Ärztinnen und Ärzten aus vielen Fachbereichen die Möglichkeit bietet, ihren Jahresbedarf an Fortbildungspunkten abzubilden. „Das Burgenland ist das erste Bundesland, das ein derartiges Angebot durch Fondsmittel landesweit an allen Kliniken anbietet“, so Doskozil. Als Geschäftsstelle des Karl-Stix-Fonds wirkte die Ärztekammer für Burgenland, deren Präsident Christian Toth auch als Kuratoriumsvorsitzender fungiert, gemeinsam mit dem Land Burgenland entscheidend an der Erstellung des neuen ärztlichen Fortbildungsprogrammes mit.

„Die Ärzteausbildung im Burgenland ist erwiesenermaßen hervorragend, das belegt die Ausbildungsevaluierung 2024, die uns im bundesweiten Vergleich Bestnoten bescheinigte“, betont Ärztekammer-Präsident Christian Toth. Genauso wichtig sei es jedoch, dieses hohe Niveau durch konsequente und ausgezeichnete Fortbildung zu halten. „Mit dem neuen und österreichweit einzigartigen Fortbildungspaket ist es gelungen, ein umfangreiches und qualitativ hochwertiges Fortbildungsprogramm zu erarbeiten, das wir nun allen angestellten Ärztinnen und Ärzte im Burgenland anbieten können“, so Toth. Dies sei wichtig, um als Standort konkurrenzfähig zu bleiben und den Burgenländerinnen und Burgenländern weiterhin eine bestmögliche Versorgung zu garantieren.

Fortbildungsprogramm sowie Förderung von Prüfungsgebühren und Kurskosten

Konkret vereinbarte das Kuratorium des Karl-Stix-Fonds gemeinsam mit den beiden Rechtsträgern der Burgenländischen Krankenanstalten, der Gesundheit Burgenland und dem Konvent der Barmherzigen Brüder, eine Kooperation mit dem Forum für medizinische Fortbildung (FomF), die den Ärztinnen und Ärzten der fünf Akutkrankenanstalten den Zugang zu Fortbildungen über das Lernportal des FomF GmbH ermöglicht.

Für die Fachbereiche Orthopädie und Traumatologie, Chirurgie, Radiologie und Augenheilkunde, für die das FomF kein Fortbildungsangebot bieten kann, wird vom Karl-Stix-Fonds jährlich eine limitierte Anzahl an Tickets für Ausbildungskurse von med update, einem international tätigen Anbieter für ärztliche Fortbildung aus Wiesbaden (Deutschland), erworben.

Außerdem übernimmt der Karl-Stix-Fonds für burgenländische Spitalsärztinnen und -ärzte einmalig pro Arzt die Gebühr für die Facharzt- bzw. Allgemeinmedizinerprüfung sowie 50 Prozent der Kosten für Notarzt-Ausbildungskurse und Notarzt­Auffrischungskurse, soweit diese nicht von den Dienstgebern übernommen werden.

Für Vorträge und Recherchearbeiten sollen alle burgenländischen Spitalsärztinnen und -ärzte in einem weiteren Schritt kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und Fachjournalen erhalten. Dieses eigentlich kostenintensive Angebot wird im Burgenland rund 750 Ärztinnen und Ärzte zugutekommen. Zur Realisierung dieses Vorhabens gab es bereits Gespräche zwischen dem Fonds und einem medizinischen Fachverlag.

Umfassende Gesundheitsoffensive im Zukunftsplan 2030 fortgesetzt

Diese Neugestaltung der Förderung von Ärztefortbildung ist nur eine der zahlreichen Maßnahmen der burgenländischen Gesundheitsoffensive, die auch im Zukunftsplan 2030, dem Arbeitsprogramm der neuen Landesregierung, fortgesetzt wird.

Diese umfasst neben Klinik-Neubauten in Oberwart und Gols, Umbauten bestehender Krankenhäuser sowie Erweiterungen ihres medizinischen Leistungsangebotes, der Neuorganisation der Rettungsdienste im Burgenland und dem neuen Stützpunkt des zusätzlichen Notarzthubschraubers für das Nordburgenland auch eine offensive Personalpolitik, um den Bedarf an Ärztinnen und Ärzten im Burgenland langfristig zu decken: Ein Stipendienmodell, das an eine anschließende ärztliche Tätigkeit in einem burgenländischen Spital oder im niedergelassenen Bereich mit Kassenvertrag gebunden ist, sowie ein Österreich einzigartiges Gehaltspaket zeigen bereits Wirkung und schaffen eine Trendumkehr – das Burgenland ist auf dem Arbeitsmarkt von Medizinern rege nachgefragt.

Quelle: Land Burgenland

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